Bearbeiten von „Sprachalarmierungsanlagen“

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Also müssen der Brand frühzeitig erkannt werden, die Hilfsstellen und die Betroffenen alarmiert, die Brandschutzeinrichtungen angesteuert werden, und die Feuerwehr muss einen gewaltfreien Zugang erhalten. Um dies zu gewährleisten, im Großen wie im Kleinen, müssen im Rahmen des baulichen Brandschutzes Brandabschnitte geschaffen und Rettungswege festgelegt werden; die anlagentechnischen Einrichtungen müssen installiert und der Brandschutz, Wartung und Pflege müssen organisiert sein. Und das alles vorher! Im ernsten Brandfall gibt es kein Hätte, Wäre, Könnte!
 
Also müssen der Brand frühzeitig erkannt werden, die Hilfsstellen und die Betroffenen alarmiert, die Brandschutzeinrichtungen angesteuert werden, und die Feuerwehr muss einen gewaltfreien Zugang erhalten. Um dies zu gewährleisten, im Großen wie im Kleinen, müssen im Rahmen des baulichen Brandschutzes Brandabschnitte geschaffen und Rettungswege festgelegt werden; die anlagentechnischen Einrichtungen müssen installiert und der Brandschutz, Wartung und Pflege müssen organisiert sein. Und das alles vorher! Im ernsten Brandfall gibt es kein Hätte, Wäre, Könnte!
  
=Die 7 Phasen für den Aufbau und den Betrieb von Sprachalarmanlagen (SAA)=
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=Normungssituation=
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Was ist überhaupt ein Sprachalarmsystem?
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Es ist hilfreich: Schaffen wir einen normativen Gesamtbegriff. Nennen wir alles, was Audiotechnik oder eine elektroakustische Anlage ist, ELA! Und diese ELA unterteilen wir in zwei Einsatzfälle: Entweder dient sie als aktive Gefahrenmeldeanlage – oder eben nicht. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig. Falls die ELA eine Gefahr melden (!) soll, kann sie systemisch erneut in zwei Kategorien unterschieden werden: Die ELA wird durch die Brandmeldeanlage (BMA) automatisch angesteuert. Kann, muss aber nicht.
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Soll sie es, spricht man vom Sprachalarmsystem SAS, der Sprachalarmanlage SAA oder eben von der Sprachalarmzentrale SAZ. Und unter dieser Voraussetzung – eine ELA, die über die Brandmeldeanlage angesteuert wird, um ihrerseits als Gefahrenmelder zu dienen – unterliegt sie der Anwendungsnorm DIN VDE 0833-4 (die die 0833er Reihe um den Teil 4 „Sprachalarmanlagen“ ergänzt).
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Zu den Anwendungsnormen gehören auch die Produktnormen: in der 54-er Reihe die Produktnorm DIN EN 54-16 für die zentrale Technik; für die Lautsprecher als zweite wichtige Komponente die DIN EN 54-24 und die bereits aus der Brandmeldeanlagentechnik bekannte DIN EN 54-4 (die hier auch für die Energieversorgung der Sprachalarmanlagen gilt).
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Handelt es sich um eine Gefahrenmeldeanlage ohne Ansteuerung durch die Brandmeldeanlage (BMA), gilt sie als Elektroakustisches Notfallwarnsystem. Dafür gibt es seit 1998 die Norm DIN EN 60849. Diese ist jedoch keine Anwendungs-, sondern eine Systemnorm (also eine Kombination aus Anwendungs- und Produktnorm). Die Norm war in der Vergangenheit in Präzision und Akzeptanz nicht immer überzeugend – auch deshalb entstand die Spezifizierung in der Brandmeldetechnik (Norm DIN VDE 0833-4).
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Noch ein Aspekt: Natürlich darf eine ELA-Anlage auch für andere Zwecke genutzt werden! Ist eine elektroakustische Anlage zusätzlich ein multifunktionales System – z.B. für Hintergrundmusik, Hausdurchsagen, für alle möglichen Arten der Beschallung – unterliegt sie dann den Normen, falls sie auch als Gefahrenmeldeanlage eingesetzt wird. Ist sie eine Anlage ohne Gefahrenmelde-Funktion, unterliegt sie keinen Normen.
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Sicherheitsstufen haben nicht nur normative Bedeutung – sie retten Leben
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Die DIN VDE 0833-4 beschreibt und unterscheidet drei Sicherheitsstufen für Gebäude, definitiv und normativ.
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Laut Norm DIN VDE 0833-4 sind drei Sicherheitsstufen definiert und zur Umsetzung empfohlen.
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1 Sicherheitsstufe I : ein öffentliches Gebäude unter 2000 m² Fläche und unter 200 Personen, die sich dort aufhalten können
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2 Sicherheitsstufe II : über 2000 m² und mehr als 200 Personen.
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Mit der Wahl der Sicherheitsstufe wird die Ausführung und vor allem die Verkabelung des Sprachalarmsystems bestimmt. Die Schaltbilder fallen anders aus. Ebenso sind die Toleranzen bei einem Fehler anders definiert: Ein ganzer Alarmierungsbereich darf in der Sicherheitsstufe I ausfallen, dies wird in der Sicherheitsstufe II nicht zugelassen. Hier dürfen zwar (definiert) die Sprachverständlichkeit schlechter werden und der Schallpegel abfallen, dies wird toleriert. Mehr jedoch nicht – deshalb muss geklärt werden, ob Sicherheitsstufe I oder II gilt.
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3 Sicherheitsstufe III : ist sehr selten. Hier ist eine Sprachalarmanlage besonders wichtig: Es darf nichts ausfallen, es wird nichts toleriert, und dies bedeutet ein komplett aufzubauendes, redundantes System, das beim Ausfall der Haupt-Anlage ersatzweise greift.
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That's not just the best answer. It's the beesstt answer!
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=Die 7 Phasen für den Aufbau und den Betrieb von Sprachalarmanlagen=
  
 
Ist eine Sprachalarmierung vorgesehen, gibt es sozusagen den idealen Ablauf ihrer Realisation. Es sind sieben Phasen; die vielleicht schon bekannt sind durch den Aufbau einer Brandmeldeanlage.
 
Ist eine Sprachalarmierung vorgesehen, gibt es sozusagen den idealen Ablauf ihrer Realisation. Es sind sieben Phasen; die vielleicht schon bekannt sind durch den Aufbau einer Brandmeldeanlage.
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[[Datei:43_Vorgehen_SAA.jpg|500px]]
 
[[Datei:43_Vorgehen_SAA.jpg|500px]]
  
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AFAIC that's the best asnewr so far!
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==Phase 2: Die Planung und Projektierung==
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Die Planung einer Sprachalarmierung ist in zwei wesentliche Punkte zu unterteilen. Geplant wird das Konzept aus der vorhergehenden Phase 1. Spezifiziert wird z.B. das Blockschaltbild, das sich daraus ergeben könnte.
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Es wird also bei der Planung praktisch umgesetzt, was als wichtig erachtet wurde (auch diese Eckpunkte sind in der Checkliste im Anhang dieses Buches zu finden). Geplant wird bei einem Planungsunternehmen, in der Regel also einem beauftragten Ingenieurbüro.
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Exkurs: Was macht ein Planungsbüro?
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Der Planer verwendet das Konzept und dessen Eckdaten als Grundlage. Er ermittelt zunächst Anzahl, Typen und Positionen der Lautsprecher und trägt sie in die Baupläne ein. Ein Blockschaltbilds wird erstellt, das bringt Struktur in die Linienführung und alle angebundenen Komponenten. Anschließend kann die Zentrale dimensioniert und spezifiziert werden. Alles mündet in eine Ausschreibung, die den Unternehmen zur Angebotsabgabe vorgelegt wird. Die Angebote werden technisch beurteilt und die Auswahl dem Auftraggeber vorgeschlagen.
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Die Projektierung wird eher von jenen Unternehmen geleistet, die das Sprachalarmsystem dann errichten bzw. liefern. D.h., hier werden noch einmal spezielle Aspekte der Planungsphase berücksichtigt, ggf. Aspekte geändert und neue Erkenntnisse eingebracht, aber auch spezifische Themen wie die genaue Kabel-Leitungsführung erarbeitet. Der Errichter beauftragt den Lieferanten der Sprachalarmzentrale und gestaltet mit ihm den Weg bis zur Inbetriebnahme der Anlage.
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Kriterien einer SAA
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Automatische Ansteuerung durch eine Brandmeldeanlage (BMA)
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Abruf von gespeicherten Textnachrichten mit Aufmerksamkeitssignal
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Überwachte Feuerwehrsprechstelle (optional)
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Überwachte Zentrale mit Notstromversorgung
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Verkabelung der Lautsprecher (LS) in A/B Technik und E30 (zum BA)
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Überwachte LS-Linien auf Kurzschluss und Drahtbruch
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Nachweis der Sprachverständlichkeit durch Messung (STI / CIS)
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Verkabelung
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Das Thema Verkabelung ist für den Errichter schon in der Projektierungsphase von fundamentaler Bedeutung. Um Fehler zu vermeiden haben wir hier besonders viele anschauliche Beispiele für Sie aufbereitet.
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[[Datei:49_AB-Verkabelung.jpg|left|thumb|600px]]
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<br style="clear:both;"/>
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Die Grafiken der A/B-Verkabelung erklären nochmals, was passiert, wenn das Gebäude in die Sicherheitsstufe II eingeordnet wurde: Die existierenden Lautsprecher werden hier schematisch durch einen Kurzschluss (Kreis) lahmgelegt – toleriert wird, dass wechselseitig die Hälfte der Lautsprecher funktioniert und sich Schallpegelreduzierungen bzw. Sprachverständlichkeitsverluste einstellen.
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Wie wird richtig verkabelt?
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Die nachfolgenden Grafiken zeigen Verkabelungen, die unter Berücksichtigung der Sicherheitsstufen I und II realisiert werden.
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Das Beispiel I a zeigt eine Lösung für zwei Brandabschnitte (wenn das Gebäude in die Sicherheitsstufe I eingestuft worden ist). Es erfolgt keine A/B-, sondern eine einfache Verkabelung, und die zwei Linien in E30 führen direkt in die entsprechenden Brandabschnitte. Entweder bis zum ersten Lautsprecher oder bis an eine Übergabestelle im entsprechenden Abschnitt. Von dort geht es mit normaler Verkabelung weiter.
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[[Datei:50_IA-Verkabelung.jpg|left|thumb|600px]]
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Beispiel I b zeigt die Verkabelung und die Räume etwas anders, aber mit demselben Prinzip zweier Brandabschnitte. Hier wird das Kabel des zweiten Brandabschnittes durch den ersten hindurchgeführt.
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[[Datei:51_IB-Verkabelung.jpg|left|thumb|600px]]
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<br style="clear:both;"/>
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Beispiel I c zeigt die Verkabelung für eine Kombination aus Einzelräumen (wie Büros) und einem Flur. In einem solchen Fall darf eine Lautsprecher-Linie durch den Flur in die Einzelbüros geführt werden. Es ist definitiv zu beachten, dass hier nicht nur der Flur sondern auch die Büros mit Lautsprechern auszurüsten sind. Andernfalls kann in der Regel durch eine verschlossene Tür der benötigte Schalldruck und/oder die Sprachverständlichkeit nicht erreicht werden! Ein wichtiges Schutzziel würde nicht erfüllt. Diese Regelung gilt sowohl für Sicherheitsstufe I als auch II.
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Die Lautsprecher dürfen in einer Linie installiert werden, weil toleriert wird, dass ein gesamter Brandabschnitt ausfallen darf (was aber wiederum für Sicherheitsstufe II nicht gilt).
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[[Datei:51_IC-Verkabelung.jpg|left|thumb|600px]]
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Das Beispiel II a zeigt zwei Brandabschnitte, diesmal separat versorgt durch je zwei Linien. Diese gewährleisten, dass die Hälfte der Lautsprecher im Ausfall noch funktionieren. Auch hier führen E30-Kabel bis in den entsprechenden Brandabschnitt.
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Info: Türen wirken verständnishemmend. Eine normale Zimmertür kann den Schall über 30 dB dämmen!
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[[Datei:52_IIA-Verkabelung.jpg|left|thumb|600px]]
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Das Beispiel II b wiederholt den Zusammenhang, zeigt aber eine entsprechende A/B-Lautsprecher-Verkabelung über Kreuz. Hierbei muss gewährleistet sein, dass die Lautsprecher abwechselnd im Raum verteilt sind –, also eine physikalische Gleichmäßigkeit der Verteilung, um bei einem Ausfall auch eine gleichmäßige Abnahme zu gewährleisten.
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[[Datei:53_IIB-Verkabelung.jpg|left|thumb|600px]]
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Das Beispiel II c zeigt wieder die Situation der Büros und des Flures. Es gilt die gleiche Regel; es muss bei Sicherheitsstufe II sogar in jedem Büro dafür gesorgt werden, dass es zwei Lautsprecher gibt, um die A/B-Forderung zu erfüllen. Allerdings können hierfür so genannte A/B-Lautsprecher eingesetzt werden: in einem System (z.B. in einem Deckeneinbaulautsprecher oder in einem Wand-Aufbaugehäuse) zwei Lautsprechersysteme. Diese A/B-Lautsprecher sehen aus wie einer (und wirken im Raum ästhetisch einfach schöner), sind aber elektrisch gesehen zwei.
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Wie wirken Eingangssignale?
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[[Datei:54_Eingänge_SAZ.jpg|600px]]
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Was sind Eingangssignale für eine Sprachalarmanlage? Grundlage ist stets die Auslösung durch die Brandmeldezentrale, übertragen durch das sehr wichtige E30-Kabel mit mindestens zwei Adern.
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Übertragen wird von der Brandmeldezentrale zum Unterverteiler und anschließend zur Sprachalarmzentrale. Dort wird ausgelöst.
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Die andere Variante: die Auslösung mit Hausalarmmeldern. Diese können technisch sternförmig oder auf einer Linie angebunden werden (natürlich auch in E30 bis zur Sprachalarmzentrale).
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Eine oder auch mehrere Tischsprechstellen werden via Wanddose mit KAT-5-Kabel zur Zentrale angebunden.
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KAT-5-Kabel gibt es aber leider noch nicht in E30. Deshalb werden zur Anbindung des optionalen Brandfallmikrofons zwei J-Y(St)Y-Kabel (in E30) verwendet. So können dann Audio- und Steuersignale des Brandfallmikrofons genauso sauber getrennt und sicher geführt werden.
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[[Datei:55_LS-EOL.jpg|600px]]
  
  
  
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Das Prinzipschaltbild zeigt eine End-of-Line-Lautsprecherverbindung (EOL). Hier wird dargestellt, dass mit einem Kabel gleichzeitig auch die Rückführung realisiert wird. D.h., ein Kabel führt sowohl zum Lautsprecher (für alle A-Kreise zum Beispiel) und vom letzten Lautsprecher zurück zur Zentrale (also vier Adern pro Lautsprecherlinie).
  
==Phase 7: Montage und Installation==
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==Phase 3: Montage und Installation==
  
 
Nach all der Theorie über Lautsprecher und Verkabelungen geht es mit Riesenschritten voran! Nun muss die Anlage in die Realität umgesetzt werden. Die Planungen und Projektierungen sind abgeschlossen; wir beginnen mit der Montage und der Installation. Es ist einfacher als Sie denken!
 
Nach all der Theorie über Lautsprecher und Verkabelungen geht es mit Riesenschritten voran! Nun muss die Anlage in die Realität umgesetzt werden. Die Planungen und Projektierungen sind abgeschlossen; wir beginnen mit der Montage und der Installation. Es ist einfacher als Sie denken!
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Der Verteilerkasten gewährleistet eine klare, saubere Trennung von Hausnetz und Sprachalarmzentrale. Wird am Hausnetz etwas geändert muss die Sprachalarmzentrale nicht zwangsläufig berührt werden und das ggf. neue Routing kann direkt im Verteilerkasten erfolgen.
 
Der Verteilerkasten gewährleistet eine klare, saubere Trennung von Hausnetz und Sprachalarmzentrale. Wird am Hausnetz etwas geändert muss die Sprachalarmzentrale nicht zwangsläufig berührt werden und das ggf. neue Routing kann direkt im Verteilerkasten erfolgen.
  
==Phase 8: Die Inbetriebsetzung==
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==Phase 4: Die Inbetriebsetzung==
  
 
Der Inbetriebnahme einer Sprachalarmanlage geht die vollständige und mängelfreie Montage aller Bestandteile der Anlage voraus. Danach folgt eine Prüfung der kompletten funktionalen Kette von der Auslösung der Brandmeldeanlage (BMA) bis hin zur Ansteuerung der Lautsprechergruppen, sowie des Brandfallmikrofons und der gespeicherten Töne und Durchsagen.
 
Der Inbetriebnahme einer Sprachalarmanlage geht die vollständige und mängelfreie Montage aller Bestandteile der Anlage voraus. Danach folgt eine Prüfung der kompletten funktionalen Kette von der Auslösung der Brandmeldeanlage (BMA) bis hin zur Ansteuerung der Lautsprechergruppen, sowie des Brandfallmikrofons und der gespeicherten Töne und Durchsagen.
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5 Ist die Differenz größer als 0,03, folgen erneut drei Messungen. Aus diesen sechs Messungen wird der arithmetische Mittelwert dokumentiert.
 
5 Ist die Differenz größer als 0,03, folgen erneut drei Messungen. Aus diesen sechs Messungen wird der arithmetische Mittelwert dokumentiert.
  
==Phase 9: Die Abnahme==
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==Phase 5: Die Abnahme==
  
 
Für die Abnahme einer Sprachalarmanlage ist eine Fachfirma verantwortlich, i.d.R. die, die die Anlage auch installiert hat. Voraussetzung ist eine mängelfreie Inbetriebnahme mit Vorlage des Inbetriebnahmeprotokolls. Der Feuerwehr muss eine Teilnahme an der Abnahme auf Verlangen ermöglicht werden.
 
Für die Abnahme einer Sprachalarmanlage ist eine Fachfirma verantwortlich, i.d.R. die, die die Anlage auch installiert hat. Voraussetzung ist eine mängelfreie Inbetriebnahme mit Vorlage des Inbetriebnahmeprotokolls. Der Feuerwehr muss eine Teilnahme an der Abnahme auf Verlangen ermöglicht werden.
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Für Betrieb und Instandhaltung muss dem Auftraggeber bei der Abnahme eine komplette Dokumentation übergeben werden.
 
Für Betrieb und Instandhaltung muss dem Auftraggeber bei der Abnahme eine komplette Dokumentation übergeben werden.
  
= Beratung und Zertifizierung nach DIN 14675 =
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==Phase 6: Der Betrieb==
<p style="float: left; margin-right: 20px;">[[Datei:Ubwenzel2.jpg]]</p>
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<p style="margin-top: 50px;">[[Unternehmensberatung Wenzel - DIN 14675 Zertifizierung]]<br />
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Sobald die Sprachalarmanlage an den Betreiber übergeben worden ist, ist er für die sichere Funktion der Anlage verantwortlich.
*[http://www.din-14675.de Link zur Homepage: www.DIN-14675.de]</p>
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Die [[Unternehmensberatung Wenzel - DIN 14675 Zertifizierung |  Unternehmensberatung Wenzel]] wurde von Compamedia als [http://www.din-14675.de/dnl/wenzel_topconsult.pdf Marktführer für die DIN 14675 Beratung und Zertifizierung] ausgezeichnet.
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Er muss eine verantwortliche Person benennen, die in die Funktion und Bedienung der Anlage eingewiesen worden ist und sich beim Hersteller oder einer Fachfirma regelmäßig schulen lässt. Der Verantwortliche hat dafür zu sorgen, dass die Lautsprecher jederzeit funktionstüchtig sind und frei abstrahlen können.
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Im Zweifelsfall muss eine Fachfirma zu Rate gezogen werden. Falls eine Nutzungsänderung für die Räume geplant ist, muss gewährleistet werden, dass zuvor ausgenommene Räume nun in die Beschallung mit einbezogen sind. Falls die Sprachalarmanlage (oder Teile davon) abgeschaltet werden muss, muss der Betreiber für Ersatzmaßnahmen sorgen, bis die Anlage wieder vollständig funktioniert. Die Zeit für eine Abschaltung muss möglichst kurz gehalten werden.
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Achtung: Bei Änderungen und/oder Erweiterungen muss die Dokumentation aktualisiert werden.
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==Phase 7: Die Instandhaltung==
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[[Datei:66_Ablauf_Instandhaltung.jpg|left|thumb|500px]]
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Die Instandhaltung muss laut DIN VDE 0833-1/-2 von einer Fachfirma erfolgen. Bei der Instandhaltung werden der Ist-Zustand festgestellt und beurteilt sowie der Soll-Zustand bewahrt bzw. wieder hergestellt.
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Wie wird instandgehalten?
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1.     Inspektionen – müssen 4-mal jährlich in gleichen Zeitabständen erfolgen. Sie beinhalten eine Trendbeobachtung und den Soll-Ist-Vergleich von Schadensindikatoren sowie eine Diagnose zur Schadensbeseitigung.
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Einmal jährlich müssen mit entsprechenden Hörtests die Lautsprecher auf Funktion und Verzerrung geprüft werden. Im Zweifelsfall muss auch die Sprachverständlichkeit gemessen werden.
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2.    Wartungen – müssen halbjährlich erfolgen. Dazu gehören die Pflege, Reinigung und ggf. Auswechseln von Anlagenteilen und Bauelementen, sowie Einstellarbeiten.
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3.     Instandsetzungen – müssen durch Reparaturen oder den Austausch von Teilen sofort durchgeführt werden, um die Sprachalarmanlage oder Teile davon in einen funktionsfähigen Zustand zurückzusetzen.
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Exkurs: Beispiele für eine Brandfalldurchsage (eine Räumung)
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„Achtung, Achtung, ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit! Aufgrund eines technischen Problems möchten wir Sie bitten, das Gebäude umgehend zu verlassen. Benutzen Sie die gekennzeichneten Notausgänge und das nächstgelegene Treppenhaus. Benutzen Sie nicht die Aufzüge!“
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=Siehe auch=
  
= Weblinks =
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* [[Sprachalarm VDE 0833-4 Produkte]]
*[http://www.din-14675.de/din14675_tab.htm Auflistung von über 450 technischen Aufschaltbedingungen für Brandmeldeanlagen aus ganz Deutschland.]
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*[http://www.din-14675.de/din14675_zertifiziert.htm Datenbank von über 2200 zertifizierten Unternehmen nach DIN 14675.]
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