Bearbeiten von „Flammenmelder DIN EN 54 Teil 10“

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==Die Anatomie einer Flamme==
 
  
[[Datei:Anatomie eines Feuers.jpg|left|thumb|600px]]
+
[[Datei:Flamm-Vergleich.gif|left|thumb|900px]]
 
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Die wesentliche Reaktion ist:
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HC + O2 = CO2 + H2O
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HC:  Kohlenwasserstoffe
+
 
+
O2:    Sauerstoff
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CO2:  Kohlendioxid
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H2O:  Wasser
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Es entstehen Brandgase / Rauch / Wasserdampf, dazu Wärme und die Lichtstrahlung
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==Sonnenlicht-Erdatmosphäre==
+
 
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[[Datei:Relative Intensität.jpg|left|thumb|900px]]
+
 
<br style="clear:both;"/>
 
<br style="clear:both;"/>
 
 
'''Das Sonnenlicht wird in der Atmosphäre gedämpft'''
 
 
Die relative Strahlungsintensität, aufgetragen über die Wellenlänge
 
1µm = 0,000.000.001m
 
1nm = 0,000.000.000.001m
 
 
 
 
 
==Licht offener Flammen==
 
 
[[Datei:Sichtbares Licht.jpg|left|thumb|900px]]
 
<br style="clear:both;"/>
 
 
'''Dieses Licht strahlen offene Flammen ab, wir sehen nur einen kleinen Teil'''
 
 
Das UV-Licht reicht von ca. 1 nm bis 379 nm, das IR-Licht von 780 nm bis 2.500 nm
 
und dazwischen liegt das für uns sichtbare Sonnenlicht ca. 380 nm bis ca. 779 nm
 
 
==Sonnenlichtblinde Flammenmelder==
 
 
'''Wesentliche Frequenzen des Sonnenlichts werden in der Atmosphäre absorbiert.'''
 
 
Im Infrarot-Bereiche bei:
 
ca. 2.800 nm ( 2,8 µm ) und 4.300 nm ( 4,3 µm )
 
 
Im Ultra-Violett-Bereich:
 
unterhalb von ca. 300 nm ( 0,3 µm )
 
 
Auffallend ist bei offener Flammen die Spitze des abgestrahlten
 
Infrarot-Lichts bei ca. 4.300 nm ( 4,3 µm )
 
 
 
Die Bezeichnung '''SONNENLICHTBLIND''' verdreht Ursache und Wirkung,
 
denn es gibt hier kein störendes Sonnenlicht, bei diesen Frequenzen detektieren die Flammenmelder
 
 
==Störquelle Enladungslampen==
 
 
[[Datei:Störstrahlung verschiedener Leuchtmittel.jpg|left|thumb|900px]]
 
 
 
Störstrahlungen verschiedener Leuchtmittel
 
 
Glühlampen
 
 
Halogen-Leuchten
 
 
Quecksilber-Hochdruck
 
 
Leuchten
 
 
strahlen vom UV- bis in den IR-Bereich.
 
 
Ihre Intensität ist nur ca. 1 bis 10% eines Testfeuers.
 
 
Diese Störquellen strahlen in der Regel konstantes Licht
 
Eine besondere Falschalarm-Gefahr nur bei Ein- und Ausschaltvorgängen ein,
 
auch das Flackern defekter Leuchten kann stören.
 
 
==Störquelle Enladungslampen und Flammenmelder==
 
 
[[Datei:Störstrahlung 2.jpg|left|thumb|900px]]
 
<br style="clear:both;"/>
 
 
 
Glühlampen, Halogen-Leuchten und Quecksilber-Hochdruck-Leuchten die Strahlung ist konstant.
 
 
UV-Melder werden kaum tangiert, IR-Melder mit steigender Wellenlänge weniger.
 
 
Die Kombination IR-Melder mit einem zusätzlichen UV-Anteil begrenzt die Reichweite.
 
Es werden mehrkanalige IR-Melder eingesetzt.
 
 
'''Nur extrem nahe und stark flackernde defekte Leuchten können theoretisch stören.'''
 
 
==Maßnahmen zur Betriebssicherheit==
 
 
• Durch die Wahl geeigneter Detektions-Frequenzen sind 
 
Flammenmelder sonnenlicht-blind
 
 
• Durch die Wahl geeigneter Detektions-Frequenzen werden
 
Störeinflüsse minimiert.
 
 
• Es werden die Flackerfrequenzen ( 2 bis 30 Hz ) der offenen
 
Flammen bewertet
 
 
• Flammenmelder bewerten die Strahlungsintensität, sie sind
 
unempfindlich bei Spiegelungen und Reflektionen
 
 
• Flammenmelder nutzen Algorithmen, mathematische
 
Berechnungen, Vergleiche, Trendanalysen und Verknüpfungen
 
 
'''Diese komplexen Auswertungsverfahren und die Wahl der geeigneten Frequenzen'''
 
'''machen die Flammenmelder außerordentlich funktions- und betriebssicher'''
 
 
==Auswahl der geeigneten Flammenmelder==
 
 
Flammen von Brände in Verbindung mit Kohlenwasserstoffen strahlen im IR-Bereich,
 
es werden in der Regel IR-Melder verwendet.
 
Innen setzt man einfache Flammenmelder ein, mit max. 15m Reichweite,
 
bei großen Flächen Mehrkanalmelder mit bis zu 65m Reichweite.
 
 
 
Unsichtbare Flammen von Metallbränden, von Ammoniak, von Silanen und anderen organischen Stoffen detektiert man mit UV-Meldern. Die potentielle Reichweite von UV- Meldern reicht kaum
 
über 15m hinaus, die Umgebungs-Atmosphäre dämpft stark.
 
 
Wasserstoff-Brände (nicht sichtbare Flammen) sind im UV-Bereich und im nahen IR- Bereich detektierbar.
 
 
Mit einem UV-Melder erzielt man Reichweiten von ca. 10m ca. 2/3 der max. Reichweite
 
 
Mit einem UV/IR-Melder ca. , also ca. 1/3 der max. Reichweite
 
 
Mit dem Mehrkanal- Melder ca. 30m, fast ½ der max. Reichweite.
 
 
lol
 
 
==Reichweitenmessung==
 
 
[[Datei:Melder-Test - Reichweite.jpg|left|thumb|600px ]]
 
 
 
 
Reichweitentest für SharpEye-Flammenmelder SPECTREX
 
 
Platz für Flammenmelder
 
 
Mauer mit Blende
 
 
Testwanne ca. 0,1m2
 
 
Reichweite
 
 
Zeit = bis 3 / 5 / 10 Sek.
 
 
Wechselnde Stoffe
 
 
 
 
Steht das brennende Material in Vollbrand, so öffnet man die Blende. Spricht der Melder innerhalb der Ansprechzeit von 3 oder  5 oder 10 Sekunden gerade noch an, so ist diese Entfernung die Reichweite des SharpEye-Flammenmelders für diesen Stoff in dieser Zeit.
 
 
==Das horizintale Polardiagramm==
 
 
 
[[Datei:Polardiagramm.jpg|left|thumb|600px ]]
 
 
Flammenmelder 40/40 horizontales Polardiagramm,
 
 
außer Modelle M & R
 
 
Dieses Polardiagramm hat in Verbindung mit den Datenblättern sehr praktische Bedeutung, z.B.:
 
40/40 I  3- fach Infrarot-Melder:
 
 
100% ist die Reichweite für
 
 
Gasoline (Benzin) = 65 m;
 
n- Heptane = 65m
 
 
70 % ist die Reichweite für 
 
 
Diesel = 45 m
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
==Stoffspezifische Polardiagramme==
 
 
 
Flammenmelder 40/40 horizontale Polardiagramme,
 
außer Modelle M & R
 
 
[[Datei:Polardiagramm Diesel.jpg|left|thumb|600px ]]
 
 
Diesel / JP5 Flugbenzin 45 m / 70%
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
[[Datei:Polardiagramm Methan.jpg|right|thumb|600px ]]
 
 
 
Methan / LPG
 
Flüssiggas
 
30m / 45%
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
[[Datei:Polardiagramm Ethanol.jpg|left|thumb|600px ]]
 
 
Ethanol  Isopropyl -Alcohol
 
40 m / 60%
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
[[Datei:Polardiagramm Büropapier.jpg|right|thumb|600px ]]
 
 
Büropapier
 
10 m / 15%
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Flammen strahlen stoffspezifisches Licht ab, daher reagiert ein
 
und der selbe Flammenmelder so unterschiedlich !
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
==Reichweitentabelle für Stoffe und Melder==
 
 
[[Datei:Tabelle22.gif|left|thumb|900px]]
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
==Reichweite und überwachte Flächen==
 
 
[[Datei:überwachte Fläche 1.jpg|left|thumb|400px ]]
 
[[Datei:überwachte Fläche 2.jpg|right|thumb|400px ]]
 
 
'''Große Reichweiten ergeben große überwachte Flächen'''
 
 
Melder mit 60m und 90 Grad
 
 
Melder mit 15m und 120 Grad
 
 
 
 
 
 
der Wandecke bleiben
 
die 20 bis 30 Grad ungenutzt
 
 
 
 
'''Ausschlaggebend ist die Fläche, die mit einem Melder überwacht werden kann'''
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
==Wichtige Fragen zur Projektierung==
 
 
 
 
 
Welches Material (Brennstoff) beinhaltet ein Brandrisiko ?
 
 
Welche Flammengröße soll erkannt und gemeldet werden ?
 
 
Auf welche Entfernung soll überwacht werden ?
 
 
Wie schnell soll gemeldet werden ?
 
 
Welche störenden Strahlenquellen sind vorhanden ?
 
 
Welche belastenden Umgebungseinflüsse sind zu erwarten ?
 
 
 
 
Bedenken Sie Risiken, Schutzziele und schätzen Sie Ihre Möglichkeiten realistisch ein
 
 
 
==Hindernisse sind Schattenspender==
 
 
Ein Flammenmelder soll hoch montiert sein und freie Sicht haben
 
 
Flammen im Schattenbereich müssen schon riesig sein, um vom Melder endlich gesehen zu werden.
 
 
Die Montagehöhe soll min. doppelt so hoch sein wie das Hindernis.
 
 
Montieren Sie einen weiteren Melder mit Blick hinter das Hindernis
 
 
==Überwachungsflächen nach DIN VDE 0833-2==
 
 
 
Aus der E DIN VDE 0833-2 (VDE 0833-2) : 2007-05:
 
 
Anordnung von punktförmigen Flammenmeldern
 
 
Anzahl, Anbringung und Ausrichtung der Flammenmelder sind so zu wählen, dass eine ausreichende und möglichst gleichmäßige Raumüberwachung gegeben ist. Dabei ergibt sich die erforderliche Anzahl der Flammenmelder aus dem zu überwachenden Raumvolumen und den räumlichen Gegebenheiten.
 
 
Da sich Flammenstrahlung wie Licht geradlinig ausbreitet, ist eine direkte Sichtverbindung zwischen jedem möglichen Brandort und einem Flammenmelder anzustreben. Einbauten
 
oder andere Hindernisse, die zu Schattenbildungen führen, sind dabei zu berücksichtigen.
 
 
Bei der Montage von Flammenmeldern in Raumecken oder an Wänden ist die optische Achse des Melders in einem Winkel von 45° zum Boden und zu einer Wand auszurichten, so dass ein Flammenmelder mit einem rotationssymmetrischen Öffnungswinkel von mindestens 90° ein quaderförmiges Raumvolumen überwachen kann. Die Zuordnung der maximal zulässigen Kantenlängen des Quaders zur Klasse der Flammenmelder ist in Bild 6 angegeben.
 
 
 
Bei Zweimeldungsabhängigkeit Typ B sind die Melder mit unterschiedlichen
 
Blickwinkeln auf denselben Überwachungsbereich zu richten.
 
 
[[Datei:Zweimeldungsabhängigkeit.jpg|left|thumb|500px ]]
 
[[Datei:Tabelle Kantenlänge.jpg|right|thumb|400px ]]
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Anordnung und Überwachungsbereich von Flammenmeldern bei Raumecken- und Wandmontage
 
 
Bei Räumen mit Raumhöhen RH größer 26 m sind die Überwachungsbereiche von Flammenmeldern gesondert festzulegen.
 
 
==Software zur Kommunikation und Konfiguration==
 
 
[[Datei:Software.jpg|left|thumb|400px ]]
 
 
Die Software dient der Kommunikation mitden Meldern und zum Konfigurieren der SharpEye Melder:
 
 
 
Die Software ist frei verfügbar und dient zum:
 
 
Ändern der Melder Konfiguration
 
 
Auslösen des manuellen Tests: BIT, built in test 
 
 
Ansehen / Protokollieren von und Meldersignalen
 

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