Vernetzung von Brandmeldeanlagen nach DIN 14675: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 13. Mai 2011, 14:52 Uhr

Vernetzung von Brandmeldeanlagen nach DIN 14675 und VdS 2878

Vernetzung: FAT und FBF für zwei Brandmelderzentralen


Wenn bei einer Erweiterung eines Objektes die vorhandene Brandmelderzentrale nicht erweitert werden kann, ist eine größere Brandmelderzentrale oder eine weitere BMZ als Ergänzung zu installieren. Die Erweiterung einer bestehenden BMA ist mit der zuständigen Genehmigungsbehörde (z.B. Feuerwehr) und dem Betreiber abzustimmen. Eine weitere BMZ muss mit der bestehenden Brandmelderzentrale gemäß der VdS-Richtlinie VdS2878 vernetzt werden. Die Vernetzung im Sinne der VDE 0833-2 setzt nicht unbedingt eine Datenschnittstelle voraus, sondern kann auch nach einer definierten Kontaktschnittstelle erfolgen. Die Hauptzentrale steuert zumindest die Übertragungseinrichtung und das Feuerwehr-Schlüsseldepot an. Die Nebenzentrale steuert in jedem Fall die Hauptzentrale an und ggf. die interne Alarmierung. Die Hauptzentrale und die Nebenzentrale(n) werden durch ein erweitertes Feuerwehr-Bedienfeld durch die Feuerwehr bedient. Eine Anlage, die nicht mehr den geltenden Normen entspricht, hat Bestandsschutz und darf nur innerhalb des bestehenden Brandabschnittes erweitert werden. Es dürfen keine neuen Brandabschnitte entstehen. Das bestehende Schutzziel darf nicht erweitert werden.

Definition

Eine Vernetzung (Zusammenschaltung) liegt immer dann vor, wenn bei einer Anlage mit mehr als einer Brandmelderzentrale, mindestens eine Brandmelderzentrale oder Teile einer Brandmelderzentrale übergeordnete Funktionen innerhalb der Anlage ausführen.

Vernetzung verschiedener Brandmelderzentralen

Verfügen die zu vernetzenden Brandmelderzentralen über eine interoperable Systemvernetzung, so ist in der Regel keine Änderung bezüglich der Alarmübertragung, der Funktion des Feuerwehr-Bedienfeldes, des Feuerwehr-Schlüsseldepot und des Feuerwehr-Anzeigetableau erforderlich. Werden Brandmelderzentralen, die über keine interoperable Systemvernetzung verfügen zusammengeschaltet, sind insbesondere die Anforderungen bezüglich Ausfallsicherheit, Bedienung und Anzeige gemäß nachfolgenden Festlegungen zu beachten.

Übertragung des Alarmzustandes

Die Weiterleitung des Alarmzustandes der Nebenzentrale an die Hauptzentrale muss so erfolgen, dass bei einer einfachen Störung (z.B. Drahtbruch oder Kurzschluss in einem Übertragungsweg) die Funktion der Anlage nicht beeinträchtigt werden darf. Zusätzlich müssen Störungen in den Übertragungswegen zwischen den einzelnen Brandmelderzentralen und der Hauptzentrale an der übergeordneten Einrichtungen angezeigt werden. Die Übertragung des Alarmzustandes der Nebenzentrale muss vom Ausgang der Ansteuerung der Übertragungseinrichtung (ÜE) der Nebenzentrale über zwei überwachte Übertragungswege rückwirkungsfrei erfolgen. Die Überwachung der Übertragungswege muss von der Hauptzentrale aus erfolgen. Dabei verhält sich die Nebenzentrale zur Hauptzentrale wie zwei Meldergruppen. Die Beschaltung zur Auslösung der Hauptzentrale durch die Nebenzentrale hat auf Veranlassung des Betreibers und Spezifikation des Errichters der Hauptzentrale zu erfolgen. Sie muss potenzialfrei und rückwirkungsfrei sein.

Übertragung des Störungs- und Abschaltungszustands

Im Fall von Abschaltung und Störung einer Meldergruppe/Melder oder sonstiger Funktionen einer Nebenzentrale müssen diese Informationen jeweils als Sammelanzeige an der Hauptzentrale oder am FAT angezeigt werden. Diese Sammelanzeigen müssen an der Hauptzentrale mit gelber Signalanzeige und mit eindeutiger Kennzeichnung der betroffenen Nebenzentrale ausgeführt werden. Die Übermittlung der Signale „Abschaltung“ und „Störung“ darf über einen gemeinsamen Übertragungsweg erfolgen. Der Übertragungsweg muss überwacht sein. Dabei darf der Störungszustand der Nebenzentrale an der Hauptzentrale als Leitungsstörung angezeigt werden.

Anzeige für die Feuerwehr (Feuerwehr-Anzeigetableau)

FAT für zwei Brandmelderzentralen



Wenn die Brandschutzdienststelle die Forderung nach Anzeige der ausgelösten Meldergruppe/Melder am Feuerwehrhauptzugang stellt, dürfen als Erstinformation ein oder mehrere FATs nach DIN 14662 oder abgesetzte Anzeigeeinrichtungen nach FAT für zwei Brandmelderzentralen DIN EN 54-2 verwendet werden. Die Anforderungen nach DIN EN 54-2 : 1997-12, 12.5.3 sind auf alle Fälle zu beachten. Das heißt, die Signalleitung und die Zuleitung zur Energieversorgung müssen redundant ausgelegt sein. Die Anzeigen für Störung/Abschaltung der Nebenzentrale werden am FAT nach DIN 14662 angezeigt. Die Weiterleitung der Störungsmeldungen an eine ständig besetzte Stelle hat mit geeigneten Maßnahmen zu erfolgen. Die Nummerierung der Meldergruppen hat über die Gesamtanlage fortlaufend zu erfolgen.

Bedienung für die Feuerwehr (Feuerwehr-Bedienfeld)

FBF für zwei Brandmelderzentralen


Die Hauptzentrale muss zumindest für die Anschaltung eines Feuerwehr-Bedienfeldes entsprechend DIN 14661 vorbereitet sein. Für die Vernetzung mehrerer Brandmelderzentralen ist ein erweitertes Feuerwehr-Bedienfeld mit mehreren Schnittstellen erforderlich. Das erweiterte Feuerwehr-Bedienfeld mit gemeinsamer Steuerung/Anzeige für alle Brandmelderzentralen muss der Hauptzentrale zugeordnet sein. Das erweiterte FBF besteht aus einem Zusatz, der den Anschluss weiterer Brandmelderzentralen an das Feuerwehr-Bedienfeld nach DIN 14661 ermöglicht. Sie muss folgenden Anforderungen genügen:

-Die Anschaltung der Nebenzentrale(n) muss potenzialfrei erfolgen

-Die zusätzlichen Anschlüsse müssen, unter Berücksichtigung der betreffenden Funktionen aus DIN EN 54-2, den Schnittstellenbedingungen der DIN 14661 entsprechen

-Die Überwachung der Übertragungswege zwischen dem erweiterten Feuerwehr-Bedienfeld und den Brandmelderzentralen darf indirekt erfolgen. z.B. dadurch, dass mindestens eine Ader der Energieversorgungszuleitung des Feuerwehr-Bedienfeldes, von der Hauptzentrale aus, durch alle Zuleitungen geschleift wird, so dass bei einem Leitungsfehler einer Feuerwehr-Bedienfeld-Zuleitung die grüne Betriebsanzeige am Feuerwehr-Bedienfeld erlischt

-Der Erweiterungs-Zusatz zum Feuerwehr-Bedienfeld und das Feuerwehr-Bedienfeld sind örtlich zusammenzufassen.


Welche Funktionen das Feuerwehr-Bedienfeld anzeigt, bzw. welche Funktionen für welche Brandmelderzentralen wirksam werden müssen, ist nachstehender Tabelle zu entnehmen:

UGIS40-1.jpg



Leitungsverlegung

Die Redundanzwege müssen jeweils in getrennten Kabeln verlegt werden. Bei einem einfachen Leitungsfehler (Drahtbruch, Kurzschluss oder Fehler gleicher Wirkung) muss eine Anzeige der Störungsmeldung an der übergeordneten Brandmelderzentrale erfolgen und die Redundanzleitung muss das vorgesehene Signal übertragen. Der überwachte Übertragungsweg für Störungs- und Abschaltzustand darf in einem Kabel mit dem Redundanzweg der Brandmeldung mitgeführt werden. Bei erforderlicher Berücksichtigung der Leitungsanlagenrichtlinie (LAR) sind die Übertragungswege als Leitungsanlage einer Brandmeldeanlage aufzufassen. (BHE-Infopapier)

Sonstiges

Die jeweiligen Flächenbegrenzungen und zugehörigen Redundanzmaßnahmen sind den Anforderungen nach VDE 0833-2, 6.2.1 ”Brandmelderzentrale” zu entnehmen und gelten für die übergeordnete Brandmelderzentrale bezogen auf die Gesamtanlagengröße. Eine weitergehende Kaskadierungsstufe untergeordneter Brandmelderzentralen ist nicht zulässig. Die Funktionen der Nebenzentralen, die nicht in Betrieb sind, z.B. Feuerwehr rufen, etc. sind so zu beschalten, dass keine missverständlichen Anzeigen möglich sind. Nach durchgeführten Instandhaltungsmaßnahmen hat der jeweilige Errichter sich vom Zustand der Gesamtanlage am FBF/FAT/bzw. an der abgesetzten Anzeigeeinrichtung zu überzeugen.

Kompatibilität

Das funktionsgerechte Zusammenwirken der einzelnen Komponenten muss gewährleistet sein. Im Zweifelsfall ist die Funktionalität durch eine unabhängige Prüfstelle festzustellen.


Praxisbeispiel

Drei Brandmelderzentralen auf ein FBF und 4 FATs mit Protokolldrucker



Weblinks