Vakuum Löschanlage

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Vakuum Löschanlage

Ein erst vor kurzen neu entwickeltes Löschverfahren ist das Vakuum-Feuerlöschverfahren. Mit verhältnismäßig geringem Aufwand wird im Brandfall dem Feuer relativ schnell Sauerstoff entzogen.

Brände entstehen durch die zeitliche und räumliche Koinzidenz von brennbaren Stoffen, Sauerstoff und Zündenergie (die meisten exothermen Reaktionen benötigen diese Zündenergie).

Bei einem Entstehungsbrand wird nun mittels einer Vakuumlöschanlage in einem definierten Raumvolumen ein Teil (etwa 50 %) der Luft bzw. des atmosphärischen Luftdrucks (1.000 hPa bzw. 100.000 Pa) entfernt, so dass nur noch ein Teildruck von etwa 50.000 Pa bleibt.

Dieser Luftdruck entspricht einer atmosphärischen Höhe von ca. 6.000 m und reicht nicht mehr zur Aufrechterhaltung einer exothermen Oxidationsreaktion aus. Die Oxidation kommt mangels Sauerstoffnachschubs zum Stillstand. Somit wird auch keine Wärme mehr produziert.

Der Brand erlischt augenblicklich.


Besonderheiten:

Schaltschränke und Serverracks müssten für den Anschluss an ein Vakuumlöschsystem konstruktiv ausgebildet sein, um einerseits überhaupt ein (Teil-)Vakuum bilden und halten zu können und andererseits um der Belastung des Luftdruckunterschiedes Stand zu halten.

Vorhandene Lüftungsöffnungen müssten also mit Klappen versehen sein, die sich im Brandfall bzw. Vakuumfall schließen und durch den Luftdruckunterschied selbstabdichtend angepresst werden.

Die Gehäuse müssten durch Querversteifungen ausreichend stabilisiert werden.

Das Innere eines einfachen Haushaltstaubsaugers z.B. (engl. = vacuum cleaner) hat im Betrieb unter Volllast auch ein etwa 50%iges Teilvakuum. Bei sehr großen Raumvolumina (z.B. Hochregallager) könnte mit Hilfe von 1 bis 2 Gasturbinen (modifizierte Turbofan-Triebwerke) das entsprechende Luftvolumen in wenigen Minuten bewältigt werden und der Luftdruck auf die Hälfte des Normalluftdrucks abgesenkt werden.

Dass ein Flugzeugtriebwerk dazu fähig ist, beweist die Tatsache, dass die Luftdruckerhöhung für die Druckkabine (in ca. 12.000 m Höhe herrscht während des Fluges ein Luftdruck wie in ca. 3.000 m) bei den meisten Flugzeugen aus der Zapfluftleitung des Niederdruck-Axialverdichters entnommen wird.

Anwendungen:

- Inneres von Schaltschränken - Inneres von Serverracks - Kleine Serverräume - OP-Räume - Rein(st)räume

Vorteile:

- Die Löschung hinterlässt ABSOLUT KEINE SCHÄDEN, ganz egal um welche Objekte es sich handelt, - Minimierung von Nutzungs-und Produktionsausfällen und/ oder Lagerverlusten und damit verbundenen wirtschaftlichen Konsequenzen, - ist für Menschen nicht gefährlich, wenn die Vorwarnzeiten eingehalten werden; der Luftdruck von 50.000 Pa ist kurzfristig nicht letal.


Weitere Infos finden Sie auf der Website --> [1]