Feuerwehr-Anzeigetableau: Unterschied zwischen den Versionen

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Zur Groborientierung werden in größeren oder unübersichtlichen Objekten vereinzelt noch Lageplantableaus gefordert. Ein Lageplantableau muss seitenrichtig mit allen markanten Merkmalen des Gebäudes erstellt sein. Einzelheiten und Ausführung des Tableaus sind in Absprache mit der zuständigen Feuerwehr festzulegen.
 
Zur Groborientierung werden in größeren oder unübersichtlichen Objekten vereinzelt noch Lageplantableaus gefordert. Ein Lageplantableau muss seitenrichtig mit allen markanten Merkmalen des Gebäudes erstellt sein. Einzelheiten und Ausführung des Tableaus sind in Absprache mit der zuständigen Feuerwehr festzulegen.
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*[http://din-14675.de/din14675_tab.htm Auflistung von über 350 technischen Aufschaltbedingungen für Brandmeldeanlagen aus ganz Deutschland.]

Version vom 24. Mai 2011, 13:06 Uhr

Feuerwehr-Anzeigetableau (FAT) nach DIN 14662

Feuerwehr-Anzeigetableau DIN 14662 mit separatem (eigenständigem) Gehäuse

Feuerwehren müssen im Einsatzfall in zeitkritischen Situationen schnelle und präzise Entscheidungen treffen. Hierfür ist eine einheitliche und einfache Informationsanzeige unerlässlich. Mit DIN 14662 wurde diese einfache und einheitliche Anzeige als Feuerwehr-Anzeigetableau für jede Brandmelderzentrale genormt. In der Norm werden im wesentlichen die Funktionen und das einheitliche Erscheinungsbild definiert. Das FAT kann sowohl in einem eigenständigen Gehäuse als auch in anderen Gehäusen von Komponenten der Brandmeldeanlage eingebaut oder integriert sein. Im eigenständigen Gehäuse muss die Gehäuseoberfläche der Farbe RAL 7032 (kieselgrau) entsprechen. Wenn das FAT als Erstinformation für die Einsatzkräfte der Feuerwehr eingesetzt wird, muss die Anschaltung redundant erfolgen. Das FAT darf die Funktion der BMA nicht negativ beeinflussen.

Definition

Gerät zum Anschluss an eine Brandmelderzentrale (BMZ), welches bestimmte Betriebszustände der Brandmeldeanlage (BMA) in einfacher und einheitlicher Erscheinungsform anzeigt und den Einsatzkräften der Feuerwehr auch ohne Mitwirkung des Betreibers der BMA erforderliche Informationen darstellt.









Aufbau und Funktion

FAT21-1.jpg



Anzeige- und Bedienelemente

FAT21-2.jpg



Anzeigeprioritäten

Der Alarmzustand hat höchste Priorität und wird automatisch angezeigt. Störungsmeldezustand und Abschaltzustand haben nachrangige Priorität und werden nur durch das Betätigen des Bedienelementes „Anzeigeebene“ zur Anzeige gebracht. Erfolgt innerhalb von 15 s bis 30 s keine Betätigung eines Bedienelementes, muss bei anstehender Meldung über den Alarmzustand im alphanumerischen Display die zeitlich erste und letzte Meldung des Alarmzustandes angezeigt werden. Liegt keine Meldung des Alarmzustandes vor, darf im Display nach Ablauf der Zeit keine Meldung angezeigt werden.

Anzuzeigende Meldungen und Informationen

Die Daten der BMZ-Ausgangsschnittstelle werden vom FAT ausgewertet und aufbereitet. Eine Veränderung der anzuzeigenden FAT-Informationen darf nur nach dem Öffnen des Gehäuses durch eine berechtigte Person erfolgen. Mit technischen oder organisatorischen Maßnahmen muss sichergestellt werden, dass die anzuzeigenden Informationen der BMZ und des FATs inhaltlich übereinstimmen. Im Display müssen zwei Meldungen mit jeweils zwei zusammenhängende Zeilen und insgesamt 40 Zeichen darstellbar sein. Die erste Meldung hat links oben zu beginnen.

Darstellung der Meldungen

Bei Meldergruppen und Melder ist die Darstellung, wie folgt festgelegt:


      1   2   3    4   5   6   7   8   9   10   11 	12  13	14   15	   16	 17  18   19 	20	
      G   G   G    G   G   /   M   M   _												

„GGGGG“ bezeichnet die Meldergruppennummer, welche rechtsbündig ausgerichtet ist; nicht vorhandene Dezimalstellen werden durch Leerzeichen ersetzt

das „/“ ist die Trennung der Meldergruppennummer von der Meldernummer in der Darstellung und befindet sich immer an der 6. Stelle

„MM“ bezeichnet die Meldernummer, welche linksbündig zum Trennzeichen ausgerichtet ist; nicht vorhandene Dezimalstellen werden durch Leerzeichen ersetzt

„_„ ist ein Leerzeichen zu dem darauffolgenden Text und befindet sich immer an der 9. Stelle

Der darauffolgende Text ist in Abstimmung mit der Feuerwehr frei definierbar und beginnt immer an der 10. Stelle der ersten Zeile einer Meldung. Für den Text stehen also 31 Zeichen zur Verfügung.

Bei mehr als zwei gleichzeitig anstehenden Meldungen gilt folgendes:

Die zeitlich zuerst eingegangene Meldung beginnt in der ersten Zeile des alphanumerischen Displays

Die zeitlich zuletzt eingegangene Meldung beginnt in der dritten Zeile des alphanumerischen Displays

In den ersten beiden Zeilen können durch das Betätigen der Bedienelemente „weitere Meldungen“ noch weitere anstehende Meldungen angezeigt werden. In den letzten beiden Zeilen steht immer die zeitlich zuletzt eingegangene Meldung an. Jede Anzeige einer weiteren anstehenden Meldung muss durch jeweils eine manuelle Betätigung abgerufen werden.

Durch Blinken der Anzeige im Bedienelement „weitere Meldungen“ wird angezeigt, dass weitere Meldungen der aktiven Anzeigeebene mit dem jeweiligen Bedienelement abrufbar sind. Durch einmaliges Betätigen des Bedienelementes wird in den ersten beiden Zeilen des Displays die zeitlich nächst eingegangene Meldung angezeigt.

Anzeigeebenen

Anzeige des Alarmzustandes

Die Anzeige „Alarm“ leuchtet, wenn eine Meldung über den Alarmzustand der BMZ vom FAT ausgewertet wurde. Diese Meldung ist im Display direkt ablesbar. Stehen weiterhin noch Meldungen über den Störungsmeldezustand und/oder den Abschaltzustand an, so blinkt die Anzeige „Störung“ und/oder „Abschaltung“.

Anzeige des Störungsmeldezustandes

Die Anzeige „Störung“ blinkt, wenn eine Meldung über den Störungsmeldezustand der BMZ vom FAT ausgewertet wurde. Diese Meldung ist nur durch das Betätigen des Bedienelementes „Anzeigeebene“ im Display ablesbar. Die Anzeige „Störung“ leuchtet, solange Meldungen über den Störungsmeldezustand im Display ablesbar sind. Liegen weiterhin noch Meldungen über den Alarmzustand und/oder den Abschaltzustand an, so blinkt die jeweilige Anzeige „Alarm“ und/oder „Abschaltung“.

Anzeige des Abschaltzustandes

Die Anzeige „Abschaltung“ blinkt, wenn eine Meldung über den Abschaltzustand der BMZ vom FAT ausgewertet wurde. Diese Meldung ist nur durch das Betätigen des Bedienelementes „Anzeigeebene“ im Display ablesbar. Die Anzeige „Abschaltung“ leuchtet, so lange Meldungen über den Abschaltzustand im Display ablesbar sind. Liegen weiterhin noch Meldungen über den Alarmzustand und/oder den Störungsmeldezustand an, so blinkt die jeweilige Anzeige „Alarm“ und/oder „Störung“.


Montage

FAT,FBF und Laufkarten in einer kompakten Funktionseinheit


Der Montageort muss im Einzelfall zwischen Betreiber und Feuerwehr abgestimmt werden. Das Feuerwehr-Anzeigetableau ist in unmittelbarer Nähe der Feuerwehrzufahrt mit FSD oder des Feuerwehrzuganges, in räumlicher Nähe mit FBF und Feuerwehr-Laufkarten, zu montieren.

Das FAT muss so angeordnet sein, das es gut zugänglich, sowie ausreichend beleuchtet ist. Die Gefahr einer möglichen Beschädigung sollte gering sein. Die Montagehöhe sollte 1700mm(+100/-200mm) betragen, gemessen von der Standfläche des Betätigenden bis Mitte des Gerätes.

Schließung

In das Türschloss muss ein Profilhalbzylinder nach DIN 18252 einbaubar sein. Auskunft über die einzubauende Schließung erteilt die zuständige Feuerwehr.

Aufbau

Das Feuerwehr-Anzeigetableau muss in einem stabilen Gehäuse mit verschließbarer Tür untergebracht sein. Im Gehäuse müssen für die Anschlussleitungen ein entsprechender Anschlussraum mit Kabeldurchführungen vorhanden sein. Die Anschlussleiste darf nur bei geöffneter Tür zugänglich sein.

Elektrischer Anschluss

Anschaltung als Feuerwehr-Erstinformation mit vorgeschriebener Redundanz


Das FAT muss über eine Primärleitung mit Überwachung an die BMZ angeschaltet werden. Die Leitungen sind in Funktionserhalt E30 auszuführen. Die Energieversorgung hat aus der BMZ zu erfolgen.

Wenn das FAT als Erstinformation für die Feuerwehr eingesetzt wird, muss die Verbindung zwischen FAT und BMZ redundant ausgeführt sein. Bei redundanter Anschaltung sind die Leitungen separat zu führen. Wenn die Redundanzanforderung nicht mit zwei unabhängigen BMZ-Schnittstellen erfüllt werden kann, muss dies mit einem speziellen Schnittstellenmodul erfolgen. Dieses Schnittstellenmodul muss systemgebunden zum Feuerwehr-Anzeigetableau sein und zusammen mit dem FAT von einer akkreditierten Stelle, z.B. VdS, geprüft sein.


Systemüberwachung

Das FAT muss über eine Einrichtung zur Überwachung der Betriebsbereitschaft und einer Möglichkeit zur Weiterleitung verfügen, z. B. durch die Verwendung einer ”Watchdog-Schaltung” mit potenzialfreiem Ausgang. Verfügt das FAT für die Erfüllung der Redundanzforderung über zwei Schnittstelleneingänge, so muss bei Ausfall eines Schnittstelleneinganges dies als Störung erkannt und an die BMZ signalisiert werden.

Konformität und Kompatibilität

Die Übereinstimmung des FATs mit der Norm (DIN 14662) ist durch eine Typprüfung von einer akkreditierten Stelle (z.B. VdS) festzustellen. Bei Übereinstimmung muss dem Hersteller eine Konformitätsbescheinigung ausgestellt werden. Die Kompatibilität zwischen FAT und der jeweiligen BMZ muss geprüft werden. Der Hersteller der BMZ bestätigt dem Hersteller des FATs die Kompatibilität in Form einer Kompatibilitätsbescheinigung.

Inbetriebnahme

Vor Inbetriebnahme ist durch eine Elektrofachkraft eine Prüfung des Zusammenwirken mit der betriebsbereiten BMA durchzuführen. Die Funktionsprüfung erstreckt sich auf die bestimmungsgemäßen Funktionen aller Anzeige- und Bedienelemente, sowie das Zusammenwirken von FAT und BMZ. Über die Abnahmeprüfung ist ein Protokoll mit den Unterschriften, der für die Abnahmeprüfung verantwortlichen, zu erstellen.

Instandhaltung

Lageplantableau

Die Inspektion und Wartung muss nach DIN 14675 und VDE 0833 durch eine Fachfirma erfolgen.

Inspektion

Eine Inspektion ist mindestens vierteljährlich durchzuführen. Hierbei sind mindestens zu prüfen:

-Äußere Unversehrtheit des FATs

-Bereitschaftskontrolle der Betriebsanzeige und des Displays

Wartung

Eine Wartung ist mindestens einmal jährlich durchzuführen. Hierbei sind mindestens zu prüfen:

-Stromaufnahme des FATs im Ruhezustand und im Alarmzustand

-Alle Funktionen des FATs durch die Auslösung und Rücknahme mindestens einer Alarm-, Störungs- und Abschaltungsmeldung

-Überprüfung der Leitungsüberwachung auf Leitungsbruch und Kurzschluss

-Beweglichkeit der Außentür(en) und des Verschlusses

Die Wartungsarbeiten müssen in Anwesenheit der Feuerwehr oder deren Beauftragten erfolgen, so fern der notwendige Schlüssel nicht anderweitig zur Verfügung steht. Alle Instandhaltungsarbeiten sind im Betriebshandbuch der jeweiligen BMA einzutragen. Der Betreiber hat der Feuerwehr oder deren Beauftragten die Kontrolle der Funktionen auch außerhalb der jährlichen Wartungsinterwalle zu ermöglichen.

Lageplantableau als Brandmeldetableau

Zur Groborientierung werden in größeren oder unübersichtlichen Objekten vereinzelt noch Lageplantableaus gefordert. Ein Lageplantableau muss seitenrichtig mit allen markanten Merkmalen des Gebäudes erstellt sein. Einzelheiten und Ausführung des Tableaus sind in Absprache mit der zuständigen Feuerwehr festzulegen.


Weblinks