Brandmelderzentralen DIN EN 54-2: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Brandmelderzentrale stellt das Kernstück der [[Brandmeldeanlage]] dar. Sie steuert die Überwachung der Primärleitungen, die Abfrage aller Melderzustände, die Energieversorgung, die Auswertung und die Verknüpfung der Alarm- und Störungszustände. Von der Brandmelderzentrale wird im Falle eines Brandalarms die Übertragungseinrichtung zur Feuerwehr angesteuert, das Feuerwehrschlüsseldepot entriegelt, die Blitzleuchte ausgelöst und weitere Brandschutzeinrichtungen angesprochen.
 
Die Brandmelderzentrale stellt das Kernstück der [[Brandmeldeanlage]] dar. Sie steuert die Überwachung der Primärleitungen, die Abfrage aller Melderzustände, die Energieversorgung, die Auswertung und die Verknüpfung der Alarm- und Störungszustände. Von der Brandmelderzentrale wird im Falle eines Brandalarms die Übertragungseinrichtung zur Feuerwehr angesteuert, das Feuerwehrschlüsseldepot entriegelt, die Blitzleuchte ausgelöst und weitere Brandschutzeinrichtungen angesprochen.
  
==Aufbau und Aufstellung einer Brandmelderzentrale==
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==Aufgaben einer Brandmelderzentrale==
Der Aufbau und der Betrieb der Brandmelderzentrale sind in der DIN EN 54 Teil 1 und 2 sowie in der DIN 14675 geregelt.
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Um den Einsatzkräften der Feuerwehr eine einheitliche Bedien- und Anzeigefläche der Brandmelderzentrale, unabhängig vom Zentralenhersteller oder -typ, zur Verfügung zu stellen, ist die Anbringung eines Feuerwehr-Bedienfeldes (FBF) und eines Feuerwehranzeigetableau (FAT) vorzusehen.
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Die Brandmelderzentrale hat die Aufgaben:
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* Meldungen der angeschlossenen Melder aufzunehmen, optisch und akustisch anzuzeigen und den Gefahrenort anzuzeigen. Gegebenenfalls sind die Meldungen zu registrieren (z.B. durch einen Drucker)
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* Meldungen entsprechend weiterzuleiten z.B. im Falle eines Brandalarms an die Feuerwehr
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* Zusatzeinrichtungen wie z.B. die Brandfallsteuerung der Aufzugsanlage zu betätigen
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* Geräte der Feuerwehr-Peripherie auslösen bzw. ansteuern um die Feuerwehr bei dem Ziel eines schnellstmöglichen Löschangriffes zu unterstützen.
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==Bestandteile einer Brandmelderzentrale==
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Die Brandmelderzentrale besteht aus:
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* Gehäuse mit Display und Tastatur
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* Verarbeitungseinheit (CPU, Motherboard)
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* Relaisausgangskarten
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* Ringbusmodule
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==Funktionsweise einer Brandmelderzentrale==
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Brandmeldeanlagen (BMA) arbeiten mit einer Betriebsspannung von 12 oder 24 V DC. Der Betrieb der BMA wird durch eine anlageneigene Ersatzstromversorgung, bestehend aus Akkumulatoren und Ladegeräten, auch im Falle eines Stromausfalls sichergestellt. Diese Ersatzstromversorgung muss der gültigen DIN EN 54-4 entsprechen.
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Zentralen werden auch nach der Art ihrer Melderleitungen, Grenzwerttechnik oder Ringbustechnik, unterschieden.
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Bei der Grenzwerttechnik werden die Melder linienförmig im Stich verkabelt an dessen Ende sich ein Wiederstand befindet. Durch die Überwachung dieses Widerstandes wird die Branderkennung realisiert. Wird ein definierter Schwellwert überschritten löst die Brandmelderzentrale Alarm aus. Eine Linie entspricht hier einer Meldergruppe. Maximal 32 automatische oder 10 Handfeuermelder dürfen an eine Linie angeschlossen werden. Abgesehen bei Anlagen mit adressierten Meldern, erkennt die BMA im Brandfall nur die ausgelöste Linie jedoch nicht den einzelnen Melder. BMA mit Grenzwerttechnik werden nur noch für sehr kleine und einfache Anlagen verwendet.
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Bei der Ringbustechnik wird eine ringförmige Verkabelung der Melder und anderer Komponenten vorgenommen. Hier gilt das stichförmige Abzweige mit bis zu 32 automatischen oder 10 Handfeuermeldern möglich ist. Vorteil der Ringbustechnik ist es, dass beim ersten Fehler in der Leitung (Kurzschluss oder Unterbrechung) der Ring geöffnet wird und funktionierende Abschnitte im Stich weiter funktionieren. Die Reihenfolge der Montage von Alarmgebern, automatischen Meldern, Handfeuermeldern oder Buskoppler kann beliebig gewählt werden. Jeder Busteilnehmer wird individuell adressiert. Die Meldergruppen werden durch die entsprechende Software gebildet. Maximal 128 adressierte Teilnehmer können auf einem Ring angeschlossen werden.
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==Aufbau und Aufstellung einer Brandmelderzentrale==
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Der Aufbau und der Betrieb der Brandmelderzentrale sind in der DIN EN 54 Teil 1 und 2 sowie in der DIN 14675 geregelt. Die Übertragungseinrichtung ist in unmittelbarer Nähe der BMZ zu montieren.
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Um den EInsatzkräften der Feuerwehr einen gezielten Weg zur BMZ zu ermöglichen, ist dieser durch Hinweisschilder "BMZ" mit Richtungspfeilen auszustatten. Bei besonderen Objekten ist die Anbringung optischer Informationseinrichtungen vorzusehen.  
  
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Um den Einsatzkräften der Feuerwehr eine einheitliche Bedien- und Anzeigefläche der Brandmelderzentrale, unabhängig vom Zentralenhersteller oder -typ, zur Verfügung zu stellen ist die Anbringung eines Feuerwehr-Bedienfeldes (FBF) und eines Feuerwehr-Anzeigetableauts (FAT) vorzusehen.

Version vom 9. November 2011, 16:28 Uhr

Einführung

Die Brandmelderzentrale stellt das Kernstück der Brandmeldeanlage dar. Sie steuert die Überwachung der Primärleitungen, die Abfrage aller Melderzustände, die Energieversorgung, die Auswertung und die Verknüpfung der Alarm- und Störungszustände. Von der Brandmelderzentrale wird im Falle eines Brandalarms die Übertragungseinrichtung zur Feuerwehr angesteuert, das Feuerwehrschlüsseldepot entriegelt, die Blitzleuchte ausgelöst und weitere Brandschutzeinrichtungen angesprochen.

Aufgaben einer Brandmelderzentrale

Die Brandmelderzentrale hat die Aufgaben:

  • Meldungen der angeschlossenen Melder aufzunehmen, optisch und akustisch anzuzeigen und den Gefahrenort anzuzeigen. Gegebenenfalls sind die Meldungen zu registrieren (z.B. durch einen Drucker)
  • Meldungen entsprechend weiterzuleiten z.B. im Falle eines Brandalarms an die Feuerwehr
  • Zusatzeinrichtungen wie z.B. die Brandfallsteuerung der Aufzugsanlage zu betätigen
  • Geräte der Feuerwehr-Peripherie auslösen bzw. ansteuern um die Feuerwehr bei dem Ziel eines schnellstmöglichen Löschangriffes zu unterstützen.

Bestandteile einer Brandmelderzentrale

Die Brandmelderzentrale besteht aus:

  • Gehäuse mit Display und Tastatur
  • Verarbeitungseinheit (CPU, Motherboard)
  • Energieversorgung
  • Relaisausgangskarten
  • Ringbusmodule

Funktionsweise einer Brandmelderzentrale

Brandmeldeanlagen (BMA) arbeiten mit einer Betriebsspannung von 12 oder 24 V DC. Der Betrieb der BMA wird durch eine anlageneigene Ersatzstromversorgung, bestehend aus Akkumulatoren und Ladegeräten, auch im Falle eines Stromausfalls sichergestellt. Diese Ersatzstromversorgung muss der gültigen DIN EN 54-4 entsprechen.

Zentralen werden auch nach der Art ihrer Melderleitungen, Grenzwerttechnik oder Ringbustechnik, unterschieden. Bei der Grenzwerttechnik werden die Melder linienförmig im Stich verkabelt an dessen Ende sich ein Wiederstand befindet. Durch die Überwachung dieses Widerstandes wird die Branderkennung realisiert. Wird ein definierter Schwellwert überschritten löst die Brandmelderzentrale Alarm aus. Eine Linie entspricht hier einer Meldergruppe. Maximal 32 automatische oder 10 Handfeuermelder dürfen an eine Linie angeschlossen werden. Abgesehen bei Anlagen mit adressierten Meldern, erkennt die BMA im Brandfall nur die ausgelöste Linie jedoch nicht den einzelnen Melder. BMA mit Grenzwerttechnik werden nur noch für sehr kleine und einfache Anlagen verwendet. Bei der Ringbustechnik wird eine ringförmige Verkabelung der Melder und anderer Komponenten vorgenommen. Hier gilt das stichförmige Abzweige mit bis zu 32 automatischen oder 10 Handfeuermeldern möglich ist. Vorteil der Ringbustechnik ist es, dass beim ersten Fehler in der Leitung (Kurzschluss oder Unterbrechung) der Ring geöffnet wird und funktionierende Abschnitte im Stich weiter funktionieren. Die Reihenfolge der Montage von Alarmgebern, automatischen Meldern, Handfeuermeldern oder Buskoppler kann beliebig gewählt werden. Jeder Busteilnehmer wird individuell adressiert. Die Meldergruppen werden durch die entsprechende Software gebildet. Maximal 128 adressierte Teilnehmer können auf einem Ring angeschlossen werden.

Aufbau und Aufstellung einer Brandmelderzentrale

Der Aufbau und der Betrieb der Brandmelderzentrale sind in der DIN EN 54 Teil 1 und 2 sowie in der DIN 14675 geregelt. Die Übertragungseinrichtung ist in unmittelbarer Nähe der BMZ zu montieren. Um den EInsatzkräften der Feuerwehr einen gezielten Weg zur BMZ zu ermöglichen, ist dieser durch Hinweisschilder "BMZ" mit Richtungspfeilen auszustatten. Bei besonderen Objekten ist die Anbringung optischer Informationseinrichtungen vorzusehen.

Um den Einsatzkräften der Feuerwehr eine einheitliche Bedien- und Anzeigefläche der Brandmelderzentrale, unabhängig vom Zentralenhersteller oder -typ, zur Verfügung zu stellen ist die Anbringung eines Feuerwehr-Bedienfeldes (FBF) und eines Feuerwehr-Anzeigetableauts (FAT) vorzusehen.